Auskunfteien in Deutschland – Neben der Schufa gibt es noch viel mehr!
Wer ein Darlehen von der Bank erhalten möchte, der ist in großem Umfang davon abhängig, ob er über eine zumindest neutrale Schufa-Auskunft verfügt. Ein negativer Eintrag führt nämlich meistens dazu, dass der Kreditwunsch abgelehnt wird. In solchen Fällen ist dann oftmals der spezielle Kredit trotz negativer Schufa der einzige Ausweg. Was allerdings viele Verbraucher nicht wissen ist, dass es neben der Schufa noch einige weitere Auskunfteien in Deutschland gibt, die von manchen Banken und anderen Unternehmen ebenfalls zurate gezogen werden, um die Kreditwürdigkeit des Kunden zu beurteilen. Daher ist es wichtig, sich auch über diese Auskunfteien zu informieren. Experten raten dazu, nicht nur bei der Schufa, sondern auch bei diesen anderen Auskunfteien aus Deutschland regelmäßig eine Selbstauskunft anzufordern.
Überblick über die führenden Auskunfteien in Deutschland
Es sind im Wesentlichen die folgenden fünf Auskunfteien, die in Deutschland insgesamt mit den größten Marktanteil haben:
- Schufa
- Deltavista
- Bürgel
- Infoscore
- Boniversum
Im Folgenden sollen die fünf wichtigen Auskunfteien etwas näher beschrieben werden, damit Sie sich ein Bild über den jeweiligen Dienstleister machen können. Zudem könnte ein Kredit mit negativer Schufa notwendig werden, falls zwar kein negativer Eintrag in der Schufa, aber vielleicht in einer der anderen Auskunfteien gespeichert ist.
Schufa
Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist natürlich mit Abstand die bekannteste Wirtschaftsauskunftei in Deutschland. Der Marktführer hat seinen Sitz in Wiesbaden und hat mittlerweile Daten von mehr als 65 Millionen Bundesbürgern gesammelt. Dabei erhält die Schufa den weitaus größten Teil der Daten von ihren über 8.800 Vertragspartnern. Diese stammen insbesondere aus dem Bereich Handel, Banken und Telekommunikation. Nahezu alle inländischen Banken ziehen die Schufa-Auskunft zurate, wenn es um die Beurteilung der Bonität des Kunden geht. Per Gesetz haben alle in der Schufa gespeicherten Bürger das Recht, einmal pro Jahr eine Selbstauskunft zu verlangen, und zwar kostenlos.
Deltavista
Deltavista ist eine Auskunftei aus München und verfügt ebenfalls über ein großes Volumen an Datensätzen. Über rund 45 Millionen Bürger sind Informationen in der Datenbank gespeichert, wobei Deltavista insbesondere Daten zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit nutzt, die aus Schuldnerverzeichniseinträgen, Inkasso- und Insolvenzverfahren stammen. Darüber hinaus nutzt die Auskunftei auch Telefon- und Adressbücher bzw. Handelsregister, um notwendige Informationen zu erhalten.
Bürgel Wirtschaftsinformationen
Zu den ebenfalls sehr bekannten Auskunfteien zählt Bürgel Wirtschaftsinformationen. Es handelt sich dabei um eine Wirtschaftsauskunftei, die ihren Hauptsitz in Hamburg hat und bereits 1885 gegründet wurde. Insgesamt gibt es rund 60 Standorte in Deutschland, die sowohl von der Bürgel Wirtschaftsinformationen Vertriebsgesellschaft mbH selbst als auch durch Partner betrieben werden. Die Wirtschaftsauskunftei hat Einträge von knapp 40 Millionen Bürgern gespeichert. Die Daten werden sich insbesondere aus öffentlichen Registern beschafft, es werden aber auch Mitarbeiter beschäftigt, die Recherche betreiben.
Infoscore
Die arvato infoscore GmbH ist ein Unternehmen, welches unter anderem auch als Wirtschaftsauskunftei tätig ist. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Baden-Baden und entstand im Jahre 2005 durch eine Fusion verschiedener Unternehmen. Mit Informationen zu etwa acht Millionen Bürgern ist das Datenvolumen im Vergleich zu den zuvor genannten Auskunfteien allerdings deutlich geringer.
Boniversum
Boniversum ist eine Auskunftei, die zur bekannten Creditreform AG gehört. Das in Neuss ansässige Unternehmen verfügt über mehr als 100 Millionen Datensätze. Inkassoverzeichnisse, gerichtliche Haftanordnungen sowie öffentlich zugängliche Schuldnerlisten sind dabei die Hauptinformationsquelle für den Datenbestand.